Vor dem Vorbereitungsturnier stand der Trainer Marc Miller von der SG Heuberg für ein Interview zur Verfügung. Dabei berichtet er über die abgelaufene Saison und den unglücklichen Abstieg, trotz einer ordentlichen Saison, die auf dem 7. Platz in der Bezirksliga endete.

Seit Juli 2024 bist du Trainer der SG Heuberg und hast zum ersten Mal einen anderen Verein, als deinen Heimatverein Sportfreunde Bitz, trainiert. Wie bist du mit Eurem Abschneiden in der abgelaufenen Bezirksligasaison zufrieden?
Mit dem Erreichen des 7. Tabellenplatzes in der neuen Bezirksliga nach der Verschmelzung der Bezirke Zollern und Schwarzwald, bin ich an für sich zufrieden. Uns hatte man vor der Saison mit Sicherheit nicht auf der Rechnung wenn es um diesen Platz ging und trotzdem haben wir es mit einer sehr guten Runde geschafft immer wieder zu punkten und Spiele zu gewinnen. Die Entscheidungsspiele gegen den FC Hardt waren dann eine klare Angelegenheit und wir mussten uns dort zweimal deutlich geschlagen geben und waren somit eigentlich abgestiegen. Durch diverse Konstellationen in anderen Ligen, durften wir dann doch das Relegationsspiel um den Klassenerhalt gegen des TSV Laufen/Eyach spielen, was dann leider auch verloren wurde und der Abstieg in die Kreisliga A damit besiegelt war. Daher können wir mit der Saison die wir gespielt haben zufrieden sein auch wenn wir es dann im entscheidenden Spiel verpasst haben, diese gute Leistung auch mit dem Klassenerhalt zu krönen.

Nach Hin- und Rückspiel lautete das Gesamtergebnis gegen den FC Hardt 2:9. Gegen den zweiten der Kreisliga A TSV Laufen/Eyach stand es am Ende 0:3. Was war der Unterschied in den Relegationsspielen und warum hat es nicht gereicht?
Bei den Entscheidungsspielen gegen Hardt, die ja dann nicht ausschlaggebend waren, war es so, dass Hardt einfach mehr Qualität hatte, was vor allem auch an der Effektivität vor dem Tor zu sehen war. Hardt hat die Chancen, die wir vielleicht liegen gelassen haben, eiskalt verwertet und sich somit auch verdient in den beiden Spielen durchgesetzt. Im Relegationsspiel gegen Laufen standen wir uns dann selber im Weg und wir konnten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Mit dem frühen Rückstand und der frühen Roten Karte, wurde es für uns bei sommerlichen Temperaturen enorm schwer und Laufen hat in der zweiten Halbzeit das Spiel entschieden. Nachdem ganzen Hoffen und Bangen, ob wir Relegation spielen dürfen oder nicht, war es für uns viel Kopfsache. Wir mussten den Schalter auf Wettkampfmodus zurücklegen und das ist uns nicht gut gelungen.

Durch die Folgen eines Abstiegs, kann eine Mannschaft zerbrechen, dass tut ihr nicht. Bei Euch beenden nur zwei Akteure altersbedingt ihre Karriere. Wie wird deine Mannschaft den Abstieg bewältigen?
Natürlich tut so ein Abstieg weh und muss verdaut werden, vor allem in einem Relegationsspiel. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir mit der Situation gut umgehen werden. Wir haben in der vergangenen Saison viel dazugelernt und uns gut weiterentwickelt, dass gilt es weiter voranzutreiben. Sobald die Vorbereitung beginnt, gilt es den Blick nach vorne zu richten und uns bestmöglich auf die anspruchsvolle Kreisliga A Saison vorzubereiten. Unser Kader bleibt komplett zusammen und wir konnten uns mit zwei Neuzugängen verstärken, was uns noch mehr Konkurrenzkampf bringt. 

Dein Blick geht nach vorne: Was ist dein Ziel für die anstehende Saison?
Vor allem wollen wir die positive Entwicklung der Mannschaft weiter vorantreiben. Wir können trotz des Abstiegs mit viel Selbstvertrauen in die Kreisliga A starten und haben als Bezirksliga siebter der letzten Saison, auch den Anspruch im vorderen Drittel mitzuspielen! Wir wissen aber auch, um die Schwere der Aufgabe. Wir werden den gleichen Aufwand sowie die gleiche Einstellung wie in der vergangenen Saison benötigen.

Mit Euch ist auch der TSV Benzingen und der FC Pfeffingen aus der Bezirksliga abgestiegen. Durch die neue Zusammenstellung der Kreisligen kamen Teams wie der SV Renquishausen und SV Egesheim in die Staffel. Beide Teams stellten vergangene Saison bereits Aufstiegsansprüche. Wie schätzt du die Kreisliga A ein und wer ist deiner Meinung nach der Meisterschaftsfavorit?
Die Qualität in der Kreisliga A ist durch die vielen Absteiger aus den Bezirksligen mit Sicherheit gestiegen. Zudem wurden die Kreisligen neu zusammengewürfelt, was zu neuen, zum Teil unbekannten Gegnern führt.
Aus meiner Sicht gibt nicht den einen richtigen Favoriten, sondern eher eine Gruppe von vier bis fünf Mannschaften, die sich um die vorderen Plätze streiten werden. Hier wird es viel darum gehen, welche Mannschaft am meisten Konstanz in ihre Leistungen und Ergebnisse bekommt und wer die direkten Duelle für sich entscheiden kann.

Als Absteiger müsst ihr erstmal die Wunden lecken und Euch an das neue Umfeld gewöhnen. Dadurch wird Euch in vielen Begegnungen die Favoritenrolle zugeschrieben. Woran möchtest du mit deiner Mannschaft arbeiten, um dieser Rolle gerecht zur werden?
Ein Thema, an dem wir arbeiten werden, ist Konstanz in unsere Leistung zu bekommen,. Dies bedeutet sowohl Woche für Woche als auch innerhalb der 90 Minuten unsere komplette Leistungsfähigkeit auf den Platz zu bringen. Zu oft hatten wir eine schwächere Phase, die uns dann ein Spiel gekostet hat.
Ein weiteres Thema wird sein, noch mehr Mut und Mentalität zu entwickeln vor allem im Spiel mit Ball. Wir trauen uns manchmal noch zu wenig zu und treten nicht so selbstbewusst oder selbstsicher auf, wie wir es könnten. Dies ist eine Kopfsache und oft steckt auch der fehlende Glaube an die eigene Stärke dahinter.

Dennoch habt ihr vergangene Saison einen starken siebten Platz von 14 Teams in der Bezirksliga belegt. Alleine durch diese Endplatzierung habt ihr vieles richtig gemacht. Was hat dir besonders gut an deiner Mannschaft gefallen?
Eine unserer Stärken ist unsere Ausgeglichenheit. Wir haben einen sehr ausgeglichenen und breiten Kader und sind nicht von einem Spieler abhängig. Keiner nimmt sich irgendwas raus und alle arbeiten gleich gut und viel mit.
Wir haben uns im Spiel gegen den Ball enorm verbessert und haben durch viel Bereitschaft und Disziplin eine gute Ordnung. Zudem schaffen wir es mit unserer Zweikampfstärke immer wieder Balleroberungen zu generieren aus denen wir schnell umschalten und torgefährlich werden können.

Du bist zum ersten Mal beim Krone Pokal mit einer Mannschaft dabei und sogar das erste Mal überhaupt bei dieser Veranstaltung. Wie hast du den Krone Pokal in den vergangenen Jahren wahrgenommen?
Ich persönlich noch gar nicht so wirklich, muss ich gestehen. In den ersten Gesprächen zwischen der SGM und mir letztes Jahr, wurde jedoch sofort vom Krone Pokal geschwärmt. Letztes Jahr konnten wir leider nicht teilnehmen, deshalb war die Freude jetzt bei vielen sehr groß, dass wir dieses Jahr wieder zum Teilnehmerfeld zählen.

Auf was freust du dich beim Krone Pokal?
Auf ein gut organisiertes Turnier auf einer sehr schönen Sportanlage und ein ausgeglichenes sowie spannendes Teilnehmerfeld. Für uns ist das, trotz des noch recht frühen Termins, eine Standortbestimmung und eine Möglichkeit uns mit guten Gegnern vor einer tollen Kulisse zu messen.

In der Gruppenphase spielt ihr gegen die Gastgeber der SGM Schmeien und die SG Heinstetten. Wie ist deine Meinung über das Teilnehmerfeld?
Ich denke es ist ein sehr ausgeglichenes Teilnehmerfeld, daher dürfen spannende und umkämpfte Spiele erwartet werden. Ein schlechter Tag reicht aus und das Weiterkommen könnte in Gefahr geraten. Ich bin der Meinung, dass jeder jeden schlagen kann.

Wie lautet dein Ziel für den Krone Pokal?
Wenn man solche Turniere spielt, möchte man auch erfolgreich sein. Wir wollen uns gut präsentieren, Selbstvertrauen tanken und zeigen was wir können. Natürlich gibt so ein Turnier auch immer die Möglichkeit vielen Spieler die Chance zu geben sich zu zeigen und Dinge aufzudecken und anzupassen, die vielleicht noch nicht so gut funktionieren. Diese Sachen wollen wir angehen.

Wer ist deiner Meinung nach Turnierfavorit?
Als Favorit würde ich den FC Krauchenwies ausmachen, da sie der einzige Bezirksligist sind und zudem mit dem sechsten Platz in der Aufstiegsrunde eine sehr starke Saison gespielt haben.