Der Schiedsrichter des SV Unter/Oberschmeien Alexander Nipp ist Bezirkssieger der DFB-Aktion „Danke Schiri“. In der Kategorie „Schiedsrichter U 50“ wurde Nipp, auf Vorschlag der Obmännern aus den Schiedsrichtergruppen des Bezirks Donau, ausgezeichnet. Mit der Aktion „Danke Schiri“ werden seit 2016 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter vom DFB mit Unterstützung von „Das Örtliche“ für ihr Engagement auch weit außerhalb des Fußballplatzes geehrt. Nach der Teilnahme als Schiedsrichter-Assistent beim Endspiel des WFV-Pokal 2021, dem Aufstieg in die Verbandsliga 2022 und das vor kurzem geleitete 1.111 Spiel, erreichte Nipp mit dieser Ehrung einen weiteren Höhepunkt in seiner Schiedsrichtekarriere. „Das macht mich stolz“, sagt Nipp mit einem Lachen im Gesicht und freut sich über die Ehrung.

2004 absolvierte der damals 14-Jährige Nipp den Schiedsrichter-Neulingskurs. Fünf Jahre später wurde er von der Schiedsrichtergruppe Sigmaringen in den Ausschuss berufen und gehörte diesem elf Jahre an. Eine seiner Aufgaben war über einige Jahre die Administration der Homepage der Schiedsrichtergruppe Sigmaringen. Zusätzlich war Nipp für die Gewinnung und Erhaltung von Jungschiedsrichtern sowie die Einteilung der Jugendspiele zuständig. „Ich konnte einige Talente mit zu meinen Spielen in der Landesliga nehmen und sie persönlich betreuen.“ Hierbei kristallisierten sich vor allem Tobias Huthmacher und Robin Stauß heraus, die beide viel von Nipp lernen konnten. „Vielleicht auch manchmal, wie man es nicht macht“, erzählt Nipp mit einem Augenzwinkern. Während Stauß nun Spiele in der Landesliga leitet, hat es Huthmacher bis in die Regionalliga geschafft. „Ich bin auf beide sehr stolz. Beide machen ihre Aufgabe sehr gut und werden ihren Weg gehen“, sagt Nipp über die beiden Aushängeschilder der Gruppen Sigmaringen und Saulgau. Wege, die Nipp mitgestalte. Mit Unterstützung von Stauß und Huthmacher hielt Nipp auch die intern Assistentenschulungen für die Nachwuchsschiedsrichter ab. „Zwar ist die Arbeit als Schiri-Assistent etwas ganz anderes, dennoch bringen einem die Einsätze auch enorm viel für die Entwicklung als Schiedsrichter.“ Für Nipp und seine Assistenten sind Spielleitungen im Gespann immer etwas Besonderes, da sie hierbei nicht alleine auf dem Platz stehen. „Es sind immer tolle Ausflüge.“

Nipp macht es Spaß mit jungen Schiedsrichtern zu arbeiten und so nahm er 2021, einem Jahr nach Ausscheiden aus dem Ausschuss, das Amt des Regionallotsen an. Als Regionallotse fungiert er gemeinsam mit Alexander Rösch von der Schiedsrichtergruppe Wangen als Bindeglied zwischen dem Verbands-Schiedsrichter-Ausschuss und den vier südlich Bezirken des Verbandes. Dabei beobachten sie selbst Schiedsrichter in der Bezirksliga, werten Beobachtungsbögen aus und unterstützen bei der Talentförderung. „Es ist spannend zu sehen, wie sich junge Schiedsrichter gegen gestandene Bezirksligaspieler behaupten“, zeigt sich Nipp begeistert. So fährt Nipp bezirksübergreifen viele Sportplätze an und musste zum Leidwesen der Schiedsrichter feststellen, dass die Hemmschwelle immer mehr abnimmt: „Es ist nicht zu entschuldigen, wenn Schiedsrichter beleidigt oder sogar körperlich angegangen werden!“ So stört es ihn auch, dass Schiedsrichter öfter von Vereinen nicht wertschätzend zu einem Spiel empfangen werden. „Wenn sich ein Schiedsrichter in einer dreckigen Abstellkammer umziehen muss, dann weißt du schon, dass sich in diesem Verein keiner über uns Gedanken macht.“ Zunehmende Gewalt und insgesamt mangelnde Wertschätzung gegenüber den Referees sind für Nipp unter anderem Gründe, warum die Schiedsrichtergruppen ein Nachwuchsproblem haben. „Bei vielen Vereinen muss ein Umdenken stattfinden“, ist sich Nipp sicher und findet, dass die Schiedsrichterei ein „geiles“ Hobby ist. „Ich hab gelernt in Stresssituationen schnell und konsequent zu entscheiden.“ Für Nipp sind das Eigenschaften, die er mit ins Berufsleben genommen hat und ihn persönlich weiter gebracht haben. Ein weiterer Vorteil ist sein Schiedsrichter Ausweis, denn damit gelangt er kostenlos in jedes Fußballspiel im Bundesgebiet.

Für sein leidenschaftliches Engagement, welches er jahrelang im Hintergrund für die Schiedsrichtergruppe erbracht hat, wurde Nipp verdient geehrt. Er kann es jedem nur empfehlen, sich in diesem Ehrenamt zu engagieren und sagt: „Vom Schiri sein profitiert ein Jeder selbst bei der Persönlichkeitsentwicklung, aber auch die Vereine profitieren von uns, denn ohne uns wär kein geregelter Spielbetrieb möglich.“

v.l.: WFV-SR-Obmann Volker Stellmach, Alexander Nipp, VSRA-Ausschuss Mitglied Uwe Hammel